Ur- und Frühgeschichte

Frühe Besiedlung

In unser Gebiet waren im 7. Jh. Slawen eingewandert. Durch reiches archäologisches Fundmaterial konnten zwei slawische Burgen nachgewiesen werden. Die erste wurde um 700 auf dem Albrechtsberg erbaut, die zweite auf dem heutigen Festungswerder, einer früheren Oderinsel. Mit den ersten schriftlichen Urkunden des 12. Jahrhunderts wurde auch der Name der slawischen Ansiedlung "Barsdyn" bekannt.

Neandertaler

Die Besiedlungsgeschichte unseres Gebietes lässt sich bis in die mittlere Altsteinzeit zurückverfolgen. Als Werkzeuge benutzten die Menschen steinerne Sicheln, Harpunenspitzen, Pfeile, Fischspeere und Geweihäxte. Der Fund eines ungefähr 100.000 Jahre alten Schädels eines Neandertalers beweist die Existenz dieser Vertreter eines Nebenzweiges der Menschenwerdung auf unserem Gebiet in der Früh-weichsel-Eiszeit. Während der Eiszeit, als das Eis unser gebiet nicht bedeckte, herrschte hier eine Tundralandschaft mit entsprechend spärlichem Bewuchs vor.

Die letzte große Eiszeit (Würm-Glazial) brachte einen Eismassenvorschub bis weit über Oderberg hinaus (das Eis erreichte nicht seine größte Ausdehnung). Beim Rückzug, d.h. beim Abtauen des Eises verlief die Eisgrenze längere Zeit in der Linie Feldberg(Mecklenburg) - Joachimsthal - Oderberg. Durch Abtauen und Nachrücken der Eismassen von Norden bildete sich die uckermärkische Blockendmoräne. dazu gehört unter anderem die Oderberger Bergkette mit dem Albrechtsberg, an dessen steilen Hängen sich der Geschiebelehm, bzw. Blocklehm befindet. Am Eisrand lebten hier Mammute, Urtiere, Elche, Riesenhirsche, wie auch Waldnashörner, Moschusochsen, Renntiere und Steinböcke.

Viele konnten durch Knochenfunde o.ä. nachgewiesen werden. In der Kiesgrube wurden Gebeinreste eines um 13.000 v.u.Z. lebenden Mammuts gefunden. Sie wurden 4,5m hoch. Funde von Mammut, Urtier und elch gab es auch bei Hohensaaten u.a. bei Baggerarbeiten in der Stromoder. Lehrer Kusch besaß (1925) mehrere Backenzähne und 1 Stück des Stoßzahns eines Mammuts (heute im Oderberger Museum). Ein Urtierhorn wurde in der Stromoder auch gefunden.

Gegen 11.000 v.u.Z. ist das Ende der Eiszeit anzusetzen, wobei sich das Eis wieder in den hohen Norden zurückzog. Seit 8.000 v.u.Z. herrscht bei uns warmes trockenes Kontinentalklima. Im Laufe der Zeit entstanden durch Schmelzwasser, im Gebiet um Oderberg, wie im gesamten Gebiet zwischen Oder und Elbe die Sumpflandschaft. Sie bildete in vorgeschichtlicher Zeit ein erhebliches Hindernis für die Besiedlung bzw. den Kulturaustausch.

Seit dem Rückzug des Eises spricht man in unserem Gebiet von der Steinzeit (Jungpaläolithikum). Sie endet zwischen 3.000 und 2.000 v.u.Z. (Mesolithikum). Zahlreeiche Funde zeugen von einer frühen Besiedlung durch den Menschen. Zu Beginn der Steinzeit handelte es sich hierbei um herumziehende Sammler, die, mit Grabstöcken ausgerüstet, auf die Zufälligkeiten der natur angewiesen waren. gegen Ende des Jungpaläolithikums hatten sich im Nordosten Deutschlands aus dem Gebiet östlich der Oder vordringende Jägergruppen niedergelassen. Sie besaßen Gerätschaften der Swidérin-Art. Im Jahre 7.500 v.u.Z. (Litorinazeit) ist der Fund eines Walzenbeils mit schmaler Schneide bei Oderberg anzusiedeln. Im Laufe der Steinzeit vollzog sich der Übergang zur Seßhaftigkeit., insbesondere durch Einführung des Ackerbaus zu Beginn der jüngeren Steinzeit (Vollneolithikum) um 4.000 v.u.Z.. Dabei handelte es sich zumindest um jahreszeitlich bedingte Seßhaftigkeit bei den Jägern und Fischern. Die Fischer dieser Zeit kannten bereits Fischspeere, Angelhaken, Netze und Fischreusen.

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©1999-2010 Andreas Bonadt 

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