Es gibt viele Interessante Dinge über Oderberg zu berichten - nicht nur aus der Geschichte.
Blick vom Lieper See Richtung Oderberg auf den Schloßberg
So zum Beispiel, gehören die ausgedehnten Wälder um Oderberg zum größten geschlossenen Waldgebiet Deutschlands: zum UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Mit seinen zahlreichen und zum Teil vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten ist das Schutzgebiet einzigartig in Deutschland. Zahlreiche Wanderwege und Fahradrouten führen durch das Gebiet und machen die Natur erlebbar. Mit nur 28 Einwohnern je Quadratkilometer ist unser Gebiet eines der am dünnsten besiedelten Gebiete Deutschlands. Die abwechslungsreiche Landschaft und das besondere Klima an den Oderhängen bieten Naturliebhabern und Wanderfreunden traumhafte Bedingungen.
Hier entstand vor hundert Jahren das erste Naturschutzgebiet Deutschlands im Plagefenn, und auch das dafür benutzte Symbol: die schwarze Eule auf gelbem Grund wurde hier entworfen (Kurt Kretschmann, Bad Freienwalde).
Einst war die Stadt Oderberg auch Luftkurort und tausende Touristen erholten sich jede Woche in Oderberg. Sie kamen mit Schiffen und Sonderzügen vor allem aus Berlin. Den zahlreich vorkommenden eisenhaltigen Quellen wurden sogar Heilkräfte nachgesagt.
Eine Quelle am Sandberge, unweit des Pimpinellenberges stadtwärts, war schon von Leonhard Thurneißer bekannt gemacht worden; jetzt eingefaßt, soll sie dem Freienwalder und Eberswalder Gesundbrunnen an Heilkraft überlegen sein. Der Quell führt zu Ehren des verstorbenen Lehrers Lange den Namen "Heinrich-Lange-Quell".
So hieß es einst in einem Reisebericht vor knapp 100 Jahren. Diese Zeiten sind längst vorbei. Die Einfassung ist weg - die Quelle in Vergessenheit geraten. Doch sie sprudelt immer noch - unterhalb des Sandberges - und anderswo. Denn Oderberg ist eine wasserreiche Gegend. Viele Häuser in der Berliner Straße und der Gartenstraße haben eine eigene kleine Quelle im Hauskeller.
Siegel und Stadtwappen Oderbergs (1275, 1479, 1620, 2005 - v.l.n.r.)
Das Stadtwappen änderte sich im Laufe der Jahre. Es zeigt ein Stadttor mit 3 Türmen und einer offenen Pforte. Diese bedeutet "kommt herein, wir wünschen Besuch und Handel". Die freie bzw. grüne Fläche unter dem Tor deutet auf die Niederlagsgerechtigkeit hin. Auf dem mittlerem Turm schwebt der brandenburgische rote Adler. Früher war an seiner Stelle der schwarze askanische Adler zu finden. Zu DDR-Zeiten hat man den Adler gänzlich weggelassen.
Oderberg besaß ehemals 2 Stadttore: das Berliner Tor und das Angermünder Tor, aber keine Stadtmauer. Die Berghänge und die Oder boten ausreichend Schutz. In Berlin gab es das Oderberger Tor (später Georgentor und danach Königstor am heutigen Alexanderplatz; 1746 abgerissen), und seit 1873 eine Oderberger Straße.